
Autobiografien erfolgreicher Menschen, seien es Politiker, Unternehmer oder Sportler, sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Manch einer könnte glauben, diese Werke stünden ausnahmslos unter der Federführung der Autoren selbst. Dem ist jedoch nicht so. Viele dieser Werke sind das Resultat von Ghostwriting. Ghostwriting ist unter den Prominenten, die ihre Lebensgeschichte auf Papier bringen möchten, weit verbreitet. Nicht wenige Autorinnen und Autoren würden diese Praxis als notwendig bezeichnen aufgrund von:
1. Zeitmanagement
Oft sind äußerst erfolgreiche Menschen bis über beide Ohren mit Arbeit und anderen Verpflichtungen eingedeckt. Die schönen und schweren Zeiten des Lebens in einem Buch zusammenzufassen, erfordert Elan und Ruhe – Qualitäten, die sich viele nicht mehr gönnen. Und doch gibt es sie, die Autobiografien. Wenn also nicht durch den Autor selbst geschrieben, dann durch einen Ghostwriter. Die Möglichkeit, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, hat die Schwelle zur Veröffentlichung eines Lebensberichts in den letzten Jahrzehnten deutlich gesenkt. Ein bekanntes Beispiel ist die Autobiografie von Prinz Harry, „Spare“, die unter Mitwirkung des renommierten Ghostwriters J.R. Moehringer entstand.
2. Professionelle Schreibfähigkeiten
Nicht jeder kann es einfach so – ohne viel Mühe – in Worte fassen. Manchmal bleibt das, was im Kopf existiert, unausgesprochen. Man gibt es dann an einen Ghostwriter weiter – einen „unsichtbaren“ Autor, der die Gedanken in stilistische Form gießt. Ein Texter, der nicht nur an die mündliche Erzählung denkt, sondern auch an den Lesefluss und die Bedürfnisse des Publikums.
3. Objektivität
Oft handelt es sich bei einer Autobiografie um ein sehr persönliches Projekt. Ein Ghostwriter kann jedoch eine objektive Perspektive bieten. Warum ist das von Vorteil? Die Distanz, die ein Ghostwriter hat, ermöglicht es dem Autor, seine Geschichte klarer und reflektierter zu erzählen. Und nicht nur aus der eigenen subjektiven Wahrnehmung heraus, sondern mit einem klaren Blick auf bedeutende Ereignisse der Vergangenheit – eine Balance zwischen persönlicher Reflexion und sachlicher Darstellung. Ein Beispiel hierfür sind die Memoiren des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, „A Promised Land“, bei denen Ghostwriting eine entscheidende Rolle spielte.
4. Markenbildung
Für zahlreiche erfolgreiche Persönlichkeiten ist es Teil ihrer Markenstrategie, eine Autobiografie zu publizieren. Ein Ghostwriter kann hier hilfreich sein. Er kann das gewünschte Image so ausarbeiten, dass es die beabsichtigte Wirkung auf die Zielgruppe hat. Dies ist besonders wichtig für Unternehmer und Prominente, die ihre Markenidentität erweitern und ihren Einfluss vergrößern möchten.
Ein prominentes Beispiel ist Howard Schultz, der ehemalige CEO von Starbucks. In seiner Autobiografie „Pour Your Heart Into It“ erzählt er von seinem Weg an die Spitze des Unternehmens.
Doch statt nur einen persönlichen Werdegang zu schildern, nutzte er das Buch strategisch, um Starbucks als Marke mit einer einzigartigen Philosophie zu positionieren. Solche Bücher dienen nicht nur der persönlichen Reflexion, sondern auch als geschicktes Mittel, um die eigene Erfolgsgeschichte mit dem Unternehmen oder der Marke zu verknüpfen.
5. Vertraulichkeit und Sicherheit
Ein weiterer Grund, warum sich viele Menschen eines Ghostwriters bedienen, ist die Vertraulichkeit. Erfolgreiche Persönlichkeiten haben oft private oder umstrittene Themen in ihrer Biografie, die sie nicht ungefiltert der Öffentlichkeit preisgeben möchten. Ein Ghostwriter kann helfen, diese Aspekte so zu gestalten, dass die Autobiografie in einem positiven Licht erscheint, ohne an Authentizität zu verlieren. Studemy bietet dabei professionelle Unterstützung bei der Erstellung persönlicher Lebensgeschichten.
Fazit
Die Verwendung von Ghostwritern zur Erstellung von Autobiografien ist unter erfolgreichen Menschen weit verbreitet. Die Gründe dafür sind vielfältig – sie reichen von Zeitmangel und fehlenden Schreibfähigkeiten bis hin zu strategischen Überlegungen wie Markenbildung und Vertraulichkeit. Doch eines bleibt diesen Werken gemeinsam: Sie bewegen sich oft im Hintergrund und bleiben ein wohlgehütetes Geheimnis.