antik

Antike Mythologien wie die griechische, römische, nordische und ägyptische haben nicht nur Jahrtausende überdauert, sondern auch tiefgreifenden Einfluss auf unsere moderne Welt. Dieser Einfluss zeigt sich nicht nur in Kunst und Literatur, sondern auch in der Geschäftswelt. Namen, Logos und Slogans vieler bekannter Marken und Unternehmen tragen die Spuren dieser alten Erzählungen und Götter, wobei sie deren Symbolik und Werte geschickt nutzen, um ihre Identität zu formen.

Warum Mythologie für Marken so wirksam ist

Der Erfolg mythologisch inspirierter Marken basiert auf mehreren Faktoren. Erstens sind mythologische Geschichten universell und tief in unserer kulturellen DNA verwurzelt. Sie wecken Emotionen und schaffen Verbindungen, die über Sprache und Zeit hinausgehen. Zweitens verleihen mythologische Namen und Symbole Marken eine Aura von Bedeutung und Tiefe. Ein Unternehmen, das sich mit einer antiken Gottheit oder einem legendären Helden identifiziert, erscheint häufig mächtig, vertrauenswürdig und inspirierend.

Ferner bieten Mythologien eine reiche Quelle an Symbolik und Erzählungen. So stehen die nordischen Wikinger-Stämme für mutige Krieger, während die alten Ägypter mit ihren verschlossenen Grabkammern und Schätzen für geheimnisvolle Abenteuer stehen können. Einige simple ägyptische Symbole wie Hieroglyphen oder Darstellungen von Göttern reichen aus, um eine einzigartige Stimmung zu erzeugen. Dieser einfache Kniff wird heute vielfältig genutzt. Beispielsweise auch bei Spielen wie Book of Ra Magic, in denen ägyptische Symbole und Zeichen eingesetzt werden, was sofort für eine mystische und abenteuerliche Stimmung sorgt.

 

Gleiches gilt übrigens auch für Einzelpersonen. Der Fitness-Influencer Leonidas Arkona teilt sich seinen (echten) Namen mit dem legendären Spartaner. Wenn auch nur ein glücklicher Zufall, so passt das Bild eines durchtrainierten und disziplinierten Kriegers perfekt zum Content des Berliners.

Markenname: Mythologie als Identitätsstifter

Viele Unternehmen wählen bewusst Namen aus der antiken Mythologie, um bestimmte Assoziationen zu wecken. Einer der bekanntesten Fälle ist Nike, benannt nach der griechischen Siegesgöttin. Der Name symbolisiert Triumph, Geschwindigkeit und Erfolg – perfekte Attribute für einen Sportartikelhersteller.

Der Versand-Dienstleister Hermes ist ein weiteres bekanntes Beispiel. Dieser Name passt gleich aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist Hermes bekanntermaßen der griechische Götterbote sowie der Schutzgott des Verkehrs und der Kaufleute.

Wer in Deutschland Produkte aus landwirtschaftlicher Erzeugung kauft, wird mit Sicherheit schon einmal auf den markanten Namen Demeter gestoßen sein. Hinter dem Namen dieses Bio-Unternehmens steckt passenderweise die griechische Göttin Demeter. Ihr Zuständigkeitsbereich: die Fruchtbarkeit der Erde, der Felder und der Saat.

Logos: Visuelle Verbindungen zur Mythologie

Neben den Namen nutzen viele Marken auch visuelle Elemente, um mythologische Assoziationen zu schaffen. Starbucks, beispielsweise, hat in seinem Logo eine Sirene, eine Kreatur aus der griechischen Mythologie. Die Sirene symbolisiert Verführung und Mystik – Qualitäten, die Starbucks als einladendes und einzigartiges Kaffeeerlebnis vermitteln möchte. Neben sehr geschickten Marketingstrategien ist das ikonische Logo ein Grund, weshalb das Unternehmen weltweit erfolgreich wurde.

Versace, die Luxusmodemarke, hat das Gesicht der Medusa in ihrem Logo. In der griechischen Mythologie ist Medusa eine faszinierende Figur, die mit einem einzigen Blick versteinern kann. Das Logo suggeriert zeitlose Schönheit und eine magnetische Anziehungskraft, die Kunden in den Bann zieht.

Auch Automarken nutzen mythologische Symbole. Der Maserati-Dreizack beispielsweise ist inspiriert von Poseidon, dem Gott des Meeres. Er repräsentiert Kraft, Dominanz und Eleganz – Eigenschaften, die Maserati in seinen Fahrzeugen verkörpern möchte.

Herausforderungen und Grenzen

Trotz ihrer Beliebtheit birgt die Nutzung von Mythologie in der Markenbildung auch gewisse potenzielle Fallstricke. Eine unsachgemäße oder oberflächliche Nutzung kann zu Missverständnissen oder Kritik führen. Ein Beispiel hierfür ist, wenn Unternehmen mythologische Symbole oder Namen aus Kulturen verwenden, ohne deren Bedeutung oder Kontext zu würdigen. Ein leichtfertiger Umgang kann schnell für schlechte Presse und Empörung sorgen. Darin dürfte wohl ein Grund liegen, weshalb sich in der Regel auf die bereits etablierten westlichen Kulturen, allen voran die alten Griechen, bezogen wird.

antik

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Verbindung zur Mythologie für die Zielgruppe nicht klar erkennbar ist. Während ein Name wie Nike oder Hermes intuitiv mit der zugrunde liegenden Symbolik in Verbindung gebracht wird, könnten weniger bekannte mythologische Anspielungen unbemerkt bleiben oder Verwirrung stiften.

Mythologien in der Zukunft: Vielfalt und Innovation

In der heutigen globalisierten Welt wächst das Interesse an weniger bekannten Mythologien, wie der ägyptischen, indischen oder chinesischen. Diese bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzuheben und kulturelle Vielfalt zu fördern. Marken könnten etwa ägyptische Gottheiten wie Anubis für Schutz und Beständigkeit oder Bastet für Kreativität und Anmut nutzen, um ihre Botschaften zu verstärken. Wichtig ist dabei aber eine gute Balance zwischen moderner und individueller Umsetzung und Erkennbarkeit der Anspielung.

Mythologische Bezüge haben seit Jahrzehnten Bestand und erfreuen sich großer Beliebtheit. Neben der Tatsache, dass Unternehmen die Themen immer wieder aufgreifen, zeigt sich das besonders gut auch an der Filmlandschaft, wo nordische Götter wie Thor oder Loki etwa in den Filmen und Serien von Marvel auftauchen. In Percy Jackson wird dagegen auf die griechische Mythologie gebaut. Die Mythologie hat einfach einen zeitlosen Reiz und bietet interessante Geschichten. Kein Wunder, dass Unternehmen sich das fortlaufend zunutze machen.